Nachts Ausgangssperre in Copiapó, die Supermärkte mit ewig langen Schlangen vor der Tür und bewacht vom Militär, um Plünderungen zu verhindern, die ersten Tankstellen ohne Treibstoff und jede Stelle der Stadt bedeckt von 10 - 90 cm Schlamm, der schon in den nächsten Tagen von der Wüstensonne zu Stein gebrannt werden wird.
Wir können hier nichts tun, haben uns mit Lebensmitteln, Wasser und Diesel eingedeckt und entscheiden uns weiterzuziehen. Die gesamte Region Antofagasta, der Norden Chiles, ist im Notstand. Wir wissen also nicht was uns erwarten wird.
Auf der Ruta del desierto, der Ruta 5, vermuten wir die besten Chancen zum Vorankommen zu haben.
Das Militär patrouilliert.
Auch kurz vor dem Ort Taltal hat das Wasser seine zerstörerische Kraft gezeigt un die Straße zerrissen und mit Steinen überspült.
Über einen Wüstenweg kommen wir dennoch zum Ziel, nach Taltal. Nach der ganzen Zerstörung die wir gesehen haben ist die Unterkunft die wir finden, eine Cabaña mit Blick auf den Pazifik, wie ein kleines Wunder.
28.März
Aus dem kleinen Paradies im Chaos fahren wir weiter nach Antofagasta. Nach Taltal scheint die Welt wieder in Ordnung zu sein. Die Wüste ist Wüste: Trocken, langweilig und kein Wasser, soweit wir auch fahren.
Wir machen einen Zwischenstopp am VLT des "European Southern Observatory". Eine Führung ist leider nicht möglich, da aufgrund des Unwetters auch hier Teile der Belegschaft fehlen. Aber auch der Blick über den Zaun lässt einen schon überlegen welche Geheimnisse des Weltalls hier über den Wolken, auf dem Cerro Paranal, wohl noch erforscht und gelöst werden.
29.März
Die Fahrt über Calama nach San Pedro de Antofagasta verläuft so wie man sich eine Fahr durch eine Wüste vorstellt, wenn man einmal vom deutschsprachigen Kubaner absieht, den wir auf einer Tankstelle treffen.
30.März
San Pedro de Antofagasta ist ein von Touristen mehr als überlaufenes Örtchen. Hunderte von Anbietern für Ausflüge, Mehrtagestouren, Restaurants und andere kleine Läden besiedeln daher die meist aus Lehmziegeln erbauten Häuser. Auch die Kirche wird in der alten Lehmbautechnik renoviert.
Ausflüge zum Valle de la muerte, valle de la luna und dem Geysir el Tatio stehen auch in unserer Gruppe auf dem Programm.
Unglaublich das ausmaß dieser Katastrophe,wenn man die Bilder sieht beschleicht einem schon ein beklemmendes Gefühl. Ist schon ein Unterschied so etwas in den Nachrichten zu verfolgen oder daran (wenn auch indirekt) teilzunehmen!
AntwortenLöschenSchön das ihr alles gut überstanden habt :)