Es ist nun inzwischen schon unser vierter Tag in Peru und wir sind immer noch nicht in Besitz der KFZ HaftPFLICHTversicherung, die wir schon bei der Einreise hätten vorzeigen müssen. Als gute Deutsche ist unser erster Gedanke nach dem Frühstück im "Maison d'Elise" in Arequira daher zwangsläufig: "Versicherung besorgen!".
Da wir Arequipa Richtung Süden auf der 34A verlassen wollen, suchen wir uns eine Versicherungsvertretung, die auf dem Weg liegt. Leider finden wir sie nicht und machen dann einen Fehler: Wir fragen wieder Passanten. Wie schon in Puno sagt auch hier niemand "weiß ich nicht" sondern jeder schickt uns irgendwo hin, in die Parallelstraße, noch ein Stückchen weiter hoch, gleich um die Ecke müsste es eine SOAT geben, und so weiter.
Bis wir Begreifen, dass es keinen Sinn hat ist schon wieder mehr als eine halbe Stunde vergangen. Bei einer Autowerkstatt finden wir dann jedoch jemanden, der für seine Kunden die SOAT abschließt. Von ihm bekommen wir eine konkrete Adresse! Leider liegt diese im Zentrum, so dass wir wieder in die Stadt zurückfahren müssen. Kurz vorm eigentlichen Ziel entdecken wir dann jedoch schon ein Büro der Versicherung "La Positiva". Rein, Nummer ziehen, warten.
Endlich sind wir an der Reihe und erklären unserer Anliegen. Zu unserer Freude soll es kein Problem sein die SOAT auszustellen. Doch die Freude währt nicht lange. Das EDV System ist abgestürzt und ohne geht gar nichts.
Aber gleich um die Ecke.... Jaja, das kennen wir. Ich lasse mir genau beschreiben wo genau der "La Positiva" Agent sitzt, der und eine Police ausstellen kann und wir machen uns auf den Weg. 30 Minuten späten ist es tatsächlich so weit, wir halten die erste von drei SOAT Versicherungen in Händen. An der Länge in der hier über diesen kleinen Schnipsel Papier mit einem Hologramm berichte könnt ihr abmessen welche Emotion es ausgelöst hat ihn in Händen zu halten. Und nur 26 Soles (ca. 8,50€) kostet die Versicherung für einen Monat!
Es ist fasch schon Mittagszeit als wir endlich aus Arequipa herausfahren und ca. 15:00 Uhr als wir an die Abzweigung kommen, die nach Yauri führt. Über Yauri wollten wir nach Cuzco fahren, aber die Strecke ist noch bis 16:00 voll gesperrt wegen Bauarbeiten. Marc entscheidet sich über Juliaca zu fahren. Niko, Bucki und ich schmieren uns bei 0 Grad und Schneeregen erst einmal ein schönes Brot und können dann auch schon weiterfahren, als wir unsere Mittagspause um 16:00 beenden.
Die Strecke über Yauri erweist sich als äußert interessant. Der Bau einer Asphaltstraße ist in Arbeit uns so haben wir langgezogene Strecken auf denen der Sanduntergrund schon bereitet wurde, als auch fertige Abschnitte der Straße und solche wo noch der alte Schlaglochweg zu finden ist.
In einem kleinen Ort biegen entscheiden wir uns dann aber anscheinend für die falsche Route. Der Weg wird immer mehr zum Pfad bis wir schließlich nur noch sehr langsam fahren können. Ein paar Hundert Meter entfernt von uns sehen wir jedoch weiterhin LKWs fahren. Anstatt wieder zurück zu fahren entscheiden wir uns für den direkten Weg durch Fluss und moorigen Untergrund quer hinüber zur Straße. Niko wählt zum Spielen die schönsten Löcher und fährt sich das erste Mal auf der ganzen Reise fest. Aber ich kann ihn schnell wieder heraus ziehen und wir setzten die Fahrt dort fort wo wir die LWKs gesehen hatte. Keine Asphaltstraße, aber immerhin ein guter Weg.
Es wird dunkel, der Weg nicht besser. Vorbei an palastmässig erleuchteten Industrieanlagen erreichen wir schließlich den Ort Combapata, wo Marc schon lange auf uns warte.
Obwohl es schon 20:30 Uhr ist, entscheiden wir uns auf der "richtigen" Straße noch bis Cuzco zu fahren. Wir kommen in Cuzco nach Mitternacht an. Das erste Hotel auf unserer List ist ausgebucht, wie die meisten Hotels rund um den Platz, auf dem wir geparkt haben. Die anderen liegen mit 200-550 USD pro Nacht ganz leicht über unserem Budget.
In der Straße zum Plaza de Armas finden wir im Hostal Saphi eine gute und günstige Unterkunft für die kommenden Tage. Eben noch schnell mit Niko einen Hamburger am mobilen Verkaufsstand gegessen und ein Getränk im "Mushrooms" getrunken, dann geht es ins Bett.
14. April 2015 - Dienstag
Diesen Tag verbringen wir damit Cuzco zu erkunden und die nächsten Tage zu planen. Zunächst buchen wir eine private Tour durch das heilige Tal der Inkas, dann geht es zum Mark von San Pedro wo man allerlei Lebensmittel, Kleidung und Ungewöhnliches finden kann.
Im Bahnhof erkundigen wir uns nach einer Fahrt nach Machu Picchu bzw. Aguas Calientes, die inzwischen schon 185 USD für Touristen kostet. Wir entscheiden uns stattdessen die Tour am Dienstag am Donnerstag mit einem Anbieter zu fahren, der sie für 125 USD mit dem Bus anbietet. Inklusive Eintritt, Übernachtung und jeweils ein Frühstück, Mittag- und Abendessen. Nachdem wir die Tour gekauft haben geht es zum Essen und dann weiter durch die Stadt.
Reichlich Läden und eine Massage später sind wir wieder im Hostal. Kurz ausruhen, dann ein Avoado Bacon Sandwich in einem Pub mit Havana Cola runtergespült und ab ins MamaAfrica. Dort strömten gestern Mengen viele Frauen hinein und wir vermuten eine Bar hinter dem Namen. Tatsächlich ist es so, allerdings gibt es diesen Abend einen Salsa Grundkurs. Genau wie für uns gemacht, wir gehen in die nächste Bar. Aber auch hier das gleiche Bild, ein Vortänzer und eine Menge, die sie versuchen möglichst gleich zu bewegen. Wir versuchen es noch in zwei weiteren, aber in diesem Fall verwaiste Bar, und gehen dann erschöpft ins Hotel.
15. April 2015 - Mittwoch
Um 8:00 werden wir wie versprochen abgeholt und bekommen als 4er Privatgruppe den Guide Leo zugeteilt, der uns unterhaltsam und interessant durch den Tag und das heilige Tal der Inkas führt. Sehr interessant und schön. Ihr findet reichlich Lesestoff darüber auf anderen Internetseiten, weswegen ich hier nichts weiter darüber schreiben möchte. Nur so viel, mein Favorit bleibt Ollantaytambo.
16. April und 17. April 2015 - Donnerstag / Freitag
Schon um 6:45 werden wir für den Ausflug nach Machu Picchu abgeholt. Nachdem der enge 15 Personen Bus vor beladen ist, innen als auch auf dem Dach, geht es los. Gegen 14:30 kommen wir an der "estación hidroeléctrica", dem Wasserkraftwerk. Weiter kommt man nur zu Fuß oder im teuren Zug. Wir marschieren die 3 Stunden immer leicht bergauf und immer an den Bahngleisen entlang bis ins Städtchen Aguas Calientes.
Am Freitag geht es um 5:00 Uhr in der Früh zum Bus, den wir für 24 USD dazu gebucht haben, um nicht noch über eine Stunde nach Machu Picchu aufsteigen zu müssen. Kurz nach 6:00 betreten wir das Gelände. Der Blick über die Stadt ist wieder beeindruckend. Um 6:30 beginnt unsere Führung und danach machen wir uns wieder auf dem Weg nach Aguas Calientes und zum Wasserwerk.
Da es jetzt immer leicht bergab geht brauchen wir keine drei sondern weniger als zwei Stunden. Es bleibt genügend Zeit noch in einem Restaurant etwas zu essen und zu trinken, bevor es im Engen Bus wieder nach Cuzco geht, wo wir um 22:00 Uhr ankommen.