Sonntag, 22. März 2015

Immer am See

03. März
Unsere Fahrt in Argentinien ist in Los Antiguos erst einmal zu Ende. Es geht jetzt rüber nach Chile und dann Richtung Valdivia, wo wir Nikos Opa, Onkel, Cousine etc. besuchen wollen.

Die Grenzstation, hinter der eigentlichen Grenze gelegen, kurz vorm ersten Ort in Chile, Chile Chico, sieht so unspektakulär aus wie andere vor ihr. Der Eingang ist schnell gefunden, Emigrations- und Zollformalitäten erledigt, der Laufzettel gestempelt. Jetzt nur noch kurz ins Auto schauen lassen, wo sich die Chilenischen Behörden überzeugen können, dass wie kein womöglich verseuchtes Fleisch, Gemüse, Obst, Eier oder Milchprodukte in ihr wunderbaren Land bringen.  Die Kontrolle sollte kein Problem sein, da wir das meiste gestern vorsorglich verspeist haben und die letzten 4 Eier und eine Zwiebel uneinsichtig neben der Zusatzbatterie versteckt liegen.



Sicherheitshalber fahren wir zudem mit allen drei Wagen gleichzeitig und dicht aufeinander vor. Die Beamten werden sich ja nicht die Arbeit machen und drei vollgestopfte Autos auf einmal zu untersuchen, so unser Plan. Doch, werden sie, und zwar gründlich. Wir dürfen unsere Taschen und Schlafsäcke ausladen durch einen Scanner laufen lassen. Alles gut. Gut. Was in der Kiste ist? Besteck und Geschirr. Auch zeigen? Okay, hole ich raus und mache ich auf. In der Kiste? Ersatzteile. Auch rausholen? Aber selbstverständlich gerne…

So geht es ca. 30 Minuten weiter, bis der Wagen wirklich absolut komplett leer ist. Dann sind die Kisten auf dem Dach dran. Von der letzen Sprosse seiner Leiter kann der junge Mann gerade so eben hineinschauen. Das reicht ihm zum Glück, wir dürfen die Kisten auf dem Dach lassen und auch alles andere wieder verstauen.

Anschließend werden wir gebeten persönlich der Zerstörung der gefundenen Lebensmittel beizuwohnen. Jedes Ei wird zeremonienartig in einer bereitstehenden Mülltonne kaputt geworfen. Sichtlich befriedigt von seiner getanen Arbeit lässt uns der Beamte danach weiterfahren.



In Chico Chile füllen wir alle Lebensmittelvorräte wieder auf und kaufen für die Mittagspause frei frisch gegrillte Hähnchen. Zunächst fahren wir aber erst einmal noch ca. 150km. Die Hühnchen sind dennoch warm, als wir sie neben einem kleinen Bach 50m abseits der Strasse verspeisen. Wir werden diesen Tag nur die halbe Strecke nach Coyhaique fahren, aber das ist okay. Es gibt viel zu sehen. Seen, Schluchten, Tiere und natürlich schöne Landschaften. Bei  dem kleinen Ort Puerto Rio Tranquilo würden wir gerne mit Blick auf den Seen unser Lager aufschlagen. Die Suche nach einem Platz gestaltet sich schwierig.  Alles ist privat und abgezäunt. Gerade als wir aufgeben wollen findet Bucki aber ein Tor, dass anscheinend sehr lange nicht benutzt wurde. In der Tat ist auf der Fläche dahinter das Grass 40cm hoch und jahrhundertealte umgestürzte Bäume liegen herum. „Sergeant Orange“ fährt vor und erkundet das Gelände. In Untersetzung geht es vorwärts bis wir einen sanften Hügel und eine ebene Fläche fürs Zelt gefunden haben. Traumhaft, hier war die letzten 50 Jahre bestimmt niemand und mit Auto wahrscheinlich noch nie jemand.



Noch einen Moment erfolglos die Angel auswerfen, ein Brot essen und ein Video gucken, dann ist schon wieder ein schöner Tag vorbei.

04. März
Auch dieser Mittwoch soll nicht weniger schön werden als der vorausgegangene Dienstag. Und das nicht nur weil wir in unberührter Natur aufwachen und immer noch ganz begeistert von unserem Glücksgriff. Die Strecke Richtung Norden ist genauso schön von der Landschaft und noch grüner als am Vortag.




Wir fahren bis zum See „Lago Torres“ an dessen Ufer es einen Campingplatz gibt. Der vom Haus auf an der Strasse auftauchende Besitzer hat interessante Vorstellungen für was wir alles bezahlen sollen (Personen und Zelte und Autos), aber wir sind uns sofort einig nachdem ich ihm sage was wir bezahlen werden, nämlich nur die Personen.
Mit Bier und einem gut gekühlten Chardoney setzen wir uns an den See und genießen den Ausblick. Sonne und ein schneebedeckter Gipfel vor uns. Schon sind die ersten im Wasser.



Zum Neid der Israelischen Gruppe, die später angewandert kommen und nur Reis dabei haben, zaubern wir Pasta mit einer schmackhaften Sauce auf Basis des übrig geblieben Grillhuhns vom Vortag. Das deutsche Pärchen, das mit Motorrädern unterwegs ist, nimmt unsere Einladung gerne an nach ihrer Suppe noch einmal richtig zu essen. Schokolade und Rotwein bilden den runden Abschluss für den Tag. Zum letzten Mal, dann die 1,5kg Rittersport Edelvollmilch sind nun verbraucht.

 Für unsere Strecke am kommenden Tag bekommen wir noch den Hinweis, dass zwei Teilabschnitte von 13:00 – 17:00 gesperrt sind. Wir wollen also nicht zu spät aufbrechen, um noch vor 13:00 diese Abschnitte passiert zu haben.


3 Kommentare:

  1. Baden? Welche Temperatur hatte das Wasser? Oder tat es so Not das das keine Rolle mehr spielte? :) ;) :) Kann mir gut vorstellen morgens von drei Motoren geweckt zu werden....würde mir auch den Rest des Tages versauen....;)

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    1. Hmm, ich denke mal der See hatte so 21-22°C im Flachwasser. Für mich zu kalt...

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