Mittwoch, 27. Mai 2015

Peru Teil 4: In den Dünen von Huacachina

21. April 2015

Die Fahrt geht von Nazca nach Ica, was nur ca. 150km entfernt liegt. Wir erlauben uns daher einen Abstecher ins Örtchen Estudiantes und schauen uns eine im Verfall befindliche Kirche an, die einst aus Holz und Lehm errichtet wurde. Trotz des starken Verfalls ist alles noch frei zugänglich, inklusivere der zum Umzug bereitliegenden Gebeine. Nur die Bienen am Ende der ersten Treppe verhindern einen Aufstieg im Glockenturm.




Nach ein paar Bienenstichen, die eine ziemliche Schwellung hervorrufen, fahren wir zur Mittagspause ins nächste Örtchen, "El Ingenio". In einer Mischung aus Krämerladen und Imbiss nehmen wir Platz. Was mag uns hier erwarten?


Auszusuchen brauchen wir nichts, denn es gibt genau ein Gericht als Mittagstisch. Dieses wird im hinteren Raum gekocht, der von unserem Tisch aus nicht so aussieht, als würde sich dort eine Küche befinden.


Es kommen aus dem Raum jedoch erst "Sopa de res" (Rindfleischsuppe), dann "Pollo con trigo" (Hühnchen mit gekochtem Getreide) und dazu eine Art selbst gebrauten Gerstesaft. Die Portionen sind wirklich riesig und das Essen ist unglaublich lecker. Statt der verlangten 7 Soles (2,15€) geben wir da gerne 10 Soles.

Satt geht es wieder zurück zur Ruta 1S und über Palpa nach Ica. Durch beide Ort fahren wir durch, da uns empfohlen wurde in das nahe bei Ica gelegene Huacachina zu fahren. Auf dem kurzen Weg von Ica nach Huacachina denken wir noch, dass dies ein Fehler gewesen sein könnte, denn wir fahren aus der Stadt hinaus in eine steinige Einöde.


Aber nach einem Tunnel wird aus Stein dann Sand und wir kommen in eine Oase in der Wüste: Huacachina.


Nachdem wir uns so ziemlich jedes Hotel im Ort angesehen haben, es gibt nicht allzu viele, entscheiden wir uns für das "Hosteria Suiza". Es liegt am Ende des Ortes, ruhig in einer Sackgasse, und wir können die Autos direkt vorm Haus parken.
Wir gehen Abendessen und planen für den nächsten Tag eine Fahrt durch die Dünen, die mit bis zu 100m zu den höchsten in Peru zählen. Natürlich nicht als Beifahrer in einem Sand-Buggy, sondern selbst, im eigenen Auto. Nach dem Abendessen packen Niko und Bucki einiges aus den G-Klassen aus, um sie leichter zu machen. Ich kümmere mich, mal wieder, um die Rückverschiffung der Autos von Lima.

22. April 2015

Nach dem Frühstück geht es aus Huacachina in die Wüste, nur 200m vom Hotel entfernt. Schon auf den ersten Metern zeigt sich jedoch, dass wir nicht genug Luft aus den Reifen abgelassen haben. Es fehlt an Vortrieb. Wir lassen mehr Luft ab. Mit unter 1bar bei den 33" MTs (0,4bar bei Nikos 37" MTs) erhöht sich die Auflagefläche dann wie gewünscht und wir fahren auf und über die Dünen, dass es nur so eine Freude ist. 


Besonders viel Spaß macht er an der steilen Seite der Sicheldüne schräg hoch zufahren, um dann oben die Richtung zu ändern und, einen Bogen beschreibend, rasant wieder herunterzufahren. Spaß im Grenzbereich, eben bevor man die Kontrolle verliert, denn am Scheitelpunkt steht das Fahrzeug quer zur Steigung der Düne und nur ein schnelles Durchfahren verhindert, dass das Auto am steilen Hang auf die Seite kippt bzw. das Auto sich ganz überschlägt und die Düne komplett herunterrollt.

Dass dies stimmt und der statische Kippwinkel des G nicht über 40° liegt müssen wir leider am eigenen Leib erfahren. Als der Motor ohne an der Düne im Scheitelpunkt abstirbt, dauerte es nur noch einen Wimpernschlag bis das Auto auf Fahrerseite kippt und sich überschalgend die Düne herunterrollt. Nur die Sicherheitsgurte und zwei zusätzliche Stahlrahmen im Fahrzeug verhinderten das Allerschlimmste. Unten angekommen können bis auf ein paar Prellungen unverletzt aussteigen.



Alle vier Reifen sind von den Felgen und wir müssen die Räder im Sand demontieren und nach Ica fahren, um sie dort wieder aufziehen zu lassen.


Den Nachmittag verbringen wir damit den G für die letzten 300km nach Lima fahrbereit zu machen und den Sand herauszufegen. Am Abend sorgen ein gutes Essen und ein paar Getränke für Entspannung nach dem Schock.



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